Den meisten Heimwerkern ist der Spindelschleifer überhaupt nicht bekannt. Nur diejenigen, die viel auf traditionelle Weise mit Holz arbeiten, werden ihn wohl bereits kennen. Auch die Modellbauer werden dieses Gerät aufgrund seiner Präzisionsarbeit zu schätzen wissen. Mitunter wird übrigens der Name „Spindelschleifmaschine“ für diese Gerät verwendet. Da das Klientel überschaubar ist, haben die Hersteller alles darangesetzt, dieses Gerät so einfach in der Handhabung und doch präzise in den Ergebnissen zu gestalten. So finden Sie im Handel eine recht große Auswahl an Spindelschleifern, die sich von der Basis her alle ähneln. Es sind die Kleinigkeit in der Ausfertigung, die den Unterschied machen.
Was macht einen guten Spindelschleifer aus?
Ob ein Spindelschleifer gute Arbeit leisten kann, ist von der Bewegung des Schleifpapiers, das bei diesem Gerät eingespannt wird, abhängig. Um die notwendige Geschwindigkeit für einen sehr gute Arbeit zu erreichen, ist es notwendig, dass das Gerät mindestens 1.400 Umdrehungen in der Minute erreichen kann. Die so genannte oszillierende Bewegung, das bedeutet die Bewegung nach oben und unten, sollte mit mindestens 20 bis 25 Schwingungen pro Minute verzeichnet werden. Höhere Werte werden nicht benötigt, um eine exzellente Arbeit fertigen zu können. Vielmehr ist es der Krafteinwirkung der schnellen Bewegungen zu verdanken, dass diese Arbeit derart akkurat beendet werden kann. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie das zu bearbeitende Holzstück immer noch mit einem normalen Kraftaufwand festhalten können. Je höher die Umdrehungszahl, desto schwieriger wird es, das Holz zu halten zu können. Es ist natürlich richtig, dass mit der höheren Umdrehungszahl das Holz schneller zu bearbeiten ist. Aber sind Sie auch sicher, ob Sie ein schöneres, feines Oberflächenbild erhalten, ist fraglich.
Um die gewünschte Umdrehungszahl zu erreichen, ist ein kleiner Motor mit circa 300 Watt vollkommen ausreichend. Eine höhere Motorenkraft ist nur bei gewerblichen Modellen notwendig, die für eine andere Leistung, ein anderes Tages-Soll ausgelegt sind.
Bandschleifer und Spindelschleifer in einem?
Auf der Suche nach dem perfekten Gerät werden Sie vielleicht auch auf diese Kombination stoßen: Band- und Spindelschleifer in einem. Der Vorteil liegt klar auf der Hand – die Bandbreite der Bearbeitungsmöglichkeiten vergrößert sich. Allerdings muss zwischen den Anwendungen umgerüstet werden. Dies ist aber mit einigen wenigen Handgriffen leicht umzusetzen. So praktisch sich dies anhört, sollte dennoch genau überlegt werden, ob sich die Anschaffung des Kombi-Gerätes wirklich lohnt. Denn der Preis ist beinahe doppelt so hoch wie der des reinen Spindelschleifers. Doch verschiede Arbeiten, für die der Bandschleifer eingesetzt würde, können auch mit dem Spindelschleifer erledigt werden. Seien Sie also ehrlich zu sich selbst, wie häufig der Bandschleifer zum Einsatz käme. Ist die Zahl verschwindend gering, scheint der preisliche Aufwand sich nicht zu lohnen.
Prüfen Sie die Standfestigkeit
Die Standfestigkeit ist ein wichtiges Element, da die Zahl der Umdrehungen für ordentlich Bewegung im Gerät sorgt. Deshalb ist es sinnvoll, nach einem Gerät Ausschau zu halten, das auf der Werkbank verschraubbar ist. Einige Modelle verfügen nicht über diese Eigenschaft, besitzen aber stattdessen gummierte Füße, die für einen festen Stand sorgen. Der Stand ist insbesondere dann wichtig, wenn der Schleiftisch kippbar ist. Bei einigen Modellen gibt es diesbezüglich nur eine Einstellung. Andere bieten mehrere Abstufungen zum Kippen an.
Gibt es bei dem gewünschten Modell einen Not-Aus-Schalter? Wenn dem so ist, ist er gut erreichbar? Nicht alle Modelle sind in diesem Punkt zufriedenstellend ausgestattet.
Absaugstutzen mit großem Durchmesser und andere Kaufkriterien
Die meisten Modelle verfügen über eine Absaugfunktion, um die Späne sofort aufzunehmen. Es empfiehlt sich, auf einen Absaugstutzen mit einem großen Durchmesser zu achten. Nur so ist gewährleistet, dass tatsächlich die Späne vollständig im Behälter landet und nicht durch die ganze Werkstatt verteilt wird.
Wie groß ist der Hub? Ist ein größerer oder ein kleinerer besser? Grundsätzlich gilt, dass das Schleifpapier besser abgenutzt werden kann, wenn der Hub größer ist.
Wie hoch sollte die Schleifhöhe sein? Ziehen Sie von der Höhe der Schleifhülsen den Hub ab, erhalten Sie die maximale Höhe des Arbeitsmaterials. Welche Schleifhöhe benötigen Sie maximal für Ihre Werke? Nicht alle Hersteller machen hierzu Angaben. Die durchschnittliche Schleifhöhe liegt zwischen 95mm und 100mm.
Achten Sie auf alle Fälle auf die Anzahl der Oszillationen. Je höher die Anzahl, desto schneller kann eine Arbeit beendet werden. Die niedrigste, vom Hersteller angegebene Zahl liegt bei 30, die höchste bei 60. Allerdings haben nicht alle Hersteller hierzu eine konkrete Angabe gemacht. Es gilt also, eigenständig herauszufinden, ob die Anzahl ausreichend ist oder nicht.
Wird Zubehör mit dem Gerät geliefert?
Beim Kauf dieses Gerätes ist darauf zu achten, dass die folgenden Zubehörteile für die ersten Anwendungen im Set integriert sind:
- Schleifhülsen
- Schleifwalzen
- Einlagen
Sind diese Zubehörteile im Set integriert, können Sie zu Hause den Spindelschleifer anschließen und sofort ausprobieren. Da es sich hierbei um Verbrauchsmaterial handelt, sollten Sie stets für ausreichend Ersatz sorgen, damit Sie nicht mitten im Projekt stecken bleiben. Selbstverständlich sind diese Zubehörteile in jedem Baumarkt erhältlich, oder im Internet, versteht sich.
Da die Spindelschleifer unterschiedlich aufgebaut sind, ist es nicht möglich, eine pauschale Kurzanleitung zu geben. Wer sich jedoch ein wenig mit dem Gerät beschäftigt, wird feststellen, dass der Austausch der Verbrauchsmaterialien einfach gestaltet ist.
Welche Hersteller für Spindelschleifer sind empfehlenswert?
In puncto Hersteller treffen wir auf einige gute, alte Bekannte: Güde, Triton, vidaXL, Holzstar, EnWe Mahi. Sie alle sind bekannt dafür, hochwertige Geräte für Heimwerker und Gartenbesitzer herzustellen. So ist es nicht verwunderlich, dass sie alle empfehlenswert sind. Preislich bestehen zum Teil recht große Unterschiede. So ist der günstigste Spindelschleifer für unter EURO 100,00 erhältlich. Der teuerste hingegen kostet beinah EURO 1.000,00. Wie oft wollen Sie dieses Gerät benutzen? Wie viele Projekte bearbeiten Sie pro Jahr? Auch wenn Ihr Budget recht großzügig bemessen ist, kann ein Modell aus der mittleren Preisklasse einen ebenso guten Erfolg hervorbringen.
Was genau kann ich mit dem Spindelschleifer ins Holz schleifen?
Wer immer noch nicht genau weiß, was mit dem Spindelschleifer überhaupt gemacht werden kann, soll nun darin eingeweiht werden. Rundungen, Halbkreise, aber auch andere Formen können problemlos mit diesem Schleifgerät geformt werden. Je geübter Sie an dieser Maschine sind, desto ausgetüftelter können die Projekte sein, die Sie fertigen wollen.
Sie arbeiten gerne mit Holz? Sie beschäftigen sich mit Modellbau? Dann ist es ganz einfach eine Notwendigkeit, einen Spindelschleifer zu besitzen. Das Gerät kann vielseitig eingesetzt werden, sodass Sie immer neue Ideen entwickeln werden, die verwirklicht werden wollen. Lassen Sie sich inspirieren und verwirklichen Sie mit der Unterstützung des Spindelschleifers viele Träume aus Holz. Überall, wo ein Holz geschliffen werden muss, kann dieses Gerät zum Einsatz gebracht werden. Dies gilt auch für alle Rundungen oder Löcher.
So vielseitig der Spindelschleifer auch eingesetzt werden kann, ist er doch ausschließlich für Holz geeignet. Aus diesem Grunde sollte auch auf eine Arbeitsfläche aus Kunststoff verzichtet werden. Auch sie sollte aus Holz gestaltet sein. Die eigentliche Arbeitsfläche muss nicht viel größer sein als das Gerät selbst. Wichtig ist, dass der Schleifer feststehen kann. Haben Sie sich erst einmal mit dem Gerät vertraut gemacht, wird Ihnen jedes weitere Werkstück umso leichter fallen.